Creative Action against Discrimination

Evaluation

Was verstehen wir unter “Evaluierung” und warum benötigen wir sie bei Anti-Diskriminierungs-Workshops?

Unter „Evaluierung“ verstehen wir die Anwendung von Methoden, mit denen beurteilt werden kann, ob und inwieweit eine Zielsetzung durch eine bestimmte Maßnahme erreicht wurde bzw. ob eine Maßnahme die gewünschten und beabsichtigten Auswirkungen hatte. Eine Maßnahme kann dabei von einem neuen Gesetz, über eine komplette sozialpolitische Linie bis hin zu einem speziellen Workshop über Anti-Diskriminierung reichen. Bei der Evaluierung werden Methoden aus der sozialwissenschaftlichen Forschung eingesetzt, die jedoch nicht auf schriftliche, standardisierte Evaluierungsformen reduziert werden sollten, wie dies in vielen Bereichen üblich ist. Eine Evaluierung kann nämlich durchaus mit kreativen Mitteln durchgeführt werden, um zu einer Vielzahl von Informationen über den Erfolg einer Maßnahme zu gelangen.

„Evaluierungen werden aus vielen praktischen Gründen durchgeführt: als Entscheidungshilfe bei der Frage, ob Programme fortgesetzt, verbessert, ausgeweitet oder gekürzt werden sollen; zur Bewertung des Nutzens neuer Programme und Initiativen; zur Steigerung der Effektivität von Programmmanagement und -verwaltung und zur Erfüllung der Rechenschaftspflicht gegenüber Fördergebern“. Diese Gründe lassen unter Umständen bei Kreativen und Prozessbeteiligten die Alarmglocken läuten, denn Schlagworte wie ‚Bewertung‘ und ‚Wirksamkeit‘ klingen zu sehr geschäftsorientiert. Die Evaluierung von Kreativ- und Anti-Diskriminierungs-Workshops kann jedoch helfen, herauszufinden, ob die Überführung von theoretischem Wissen über Anti-Diskriminierung in praktisches Wissen und Handeln funktioniert hat oder nicht. Darüber hinaus ist eine Evaluierung zur Qualitätskontrolle hilfreich – schließlich sind wir daran interessiert, gute Workshops anzubieten, die Veränderungen in unserer Gesellschaft bewirken. Evaluierung kann zudem einen transparenten Nachweis der Erfolge fördern, die ein kreativer Anti-Diskriminierungsworkshop erzielen kann.

 

Zielpublikum und Zweck des Toolkits

 

Das Toolkit richtet sich an Lehrer*innen, Trainer*innen, Vermittler*innen, Lehrende in der formalen und nicht-formalen Bildung, Projektleiter*innen und -Koordinator*innen, die oftmals nur über geringe Ressourcen verfügen, um eine ausführliche Evaluierung ihrer Formate durchzuführen. Aufgrund der Ressourcenknappheit führen NGOs und Vereine die Evaluierung ihrer Trainings oft nicht oder auf traditionelle Weise (z.B. mithilfe standardisierter Fragebögen) durch. Mit dem Handbuch wollen wir Trainer*innen innovative Evaluierungstechniken mit auf den Weg geben – nicht nur für kurzfristige, sondern auch für längerfristige Evaluationen.

 

Das Handbuch unterstützt den*die Leser*in dabei,…

  • die Sinnhaftigkeit der Evaluierung von kreativen Anti-Diskriminierungsworkshops zu verstehen.
  • eine Vorstellung von Umfang und Zielen der Evaluierung zu bekommen.
  • Instrumente zur Bewertung von Anti-Diskriminierungsworkshops kennenzulernen.
  • kreative Methoden zur Evaluierung von Anti-Diskriminierungsworkshops anwenden zu können.
  • in der Lage zu sein, Kurz- und Langfristige-Evaluierungen von Anti-Diskriminierungsworkshops durchzuführen.
  • den Grad der Selbstwahrnehmung von Teilnehmer*innen in Bezug auf Rassismus und Diskriminierung sowohl kurz- als auch langfristig bewerten zu können.

Link zu den Broschüren: 

www.caad-project.eu/de/broschuren/